Was ist Karate-Do?

Karate-Do - Der Weg der leeren Hand

 

Innerhalb des japanischen Karate-Do gibt es mehrere Stilrichtungen, die sich teilweise stark voneinander unterscheiden und jeweils eine eigene Prüfungsordnung haben. Die verbreiteste Stilrichtung ist das Shotokan-Karate, das auch unser Verein betreibt.
Karate wird in drei Bereiche unterteilt: Kihon (Grundtechniken), Kumite (Partnerübungen) und Kata (Formen). Der strukturelle Aufbau dieser Sportart unterliegt traditionell einer festgelegten Hierarchie, die in einem ausgeklügelten Prüfungssystem zum Ausdruck kommt. Um die entsprechenden Gürtelfarben zu erlangen, ist bei Prüfungen ein festgelegtes, komplexes Repertoire an Techniken und Kombinationen zu zeigen, das sich vom Anfängergrad (9. KYU), Weißgurt, bis zum ersten Meistergrad (1. DAN), Schwarzgurt, im Schwierigkeitsniveau steigert.
Karate-Do ist eine traditionsreiche, aber dennoch relativ neue Kampfkunst. Dies scheint ein Widerspruch zu sein, lässt sich aber aus der geschichtlichen Entwicklung heraus verstehen: Ursprungsland des Karate ist Okinawa (ca. 500 Kilometer von der japanischen Insel Kyushu und ca. 800 Kilometer vom chinesischen Festland). Hier entwickelte sich über mehrere Jahrhunderte und unter vielen verschiedenen Bezeichnungen das moderne Karate, das erst durch Gichin Funakoshi (1868 - 1957) 1922 definitiv „Karate" genannt wurde. Funakoshi gilt als Vater des modernen Karate und ist Begründer der Shotokan-Stilrichtung. Außerdem wurde durch ihn erst die weltweite Verbreitung des Karate ermöglicht. So trainierte er zusammen mit seinem Schüler (und in vielen Bereichen sein Nachfolger) Masatoshi Nakayama 1953 erstmals US-Soldaten, wodurch Karate sich schließlich auf der ganzen Welt verbreitet hat.
Karate wurde somit in Deutschland in den späten 50er Jahren eingeführt.
Karate-Do ist mehr als eine Kampfsportart. So geht es nicht nur um den Selbstverteidigungsaspekt (schließlich soll man seinen Gegner mit einer Technik kampfunfähig machen), sondern um die permanente Arbeit an sich selbst, an den psychischen und physischen Vorraussetzungen und an der Persönlichkeit des Übenden, die eigentlich nie vollendet werden kann. Daher auch die Bezeichnung „Do" - der Weg. Dies ist auch einer der Gründe, warum beim Karate die Etikette (z.B. das Verbeugen vor dem Gegner) sehr ernst genommen wird.
Karate ist eine Sportart für alle Altersgruppen, die bis ins hohe Alter betrieben werden kann. Durch Karate wird sowohl die Ausdauer, als auch die Beweglichkeit, Koordination und Kraft gesteigert. Da fast jede Technik mit einem starken Endpunkt (Kime) beendet wird, ist ein gutes Aufwärmprogramm mit vielen Dehnübungen vorher Pflicht.
Außerdem regt Karate auch den Geist an und steigert die Konzentrationsfähigkeit, wie jeder, der seine erste Kata gelernt hat, bestätigen wird.
Wer mehr über Karate erfahren möchte, kann sich gerne mit unserem Verein in Verbindung setzen oder uns in unserem Training besuchen.